So hilft der Katastrophenschutz bei extremen Ereignissen und Unglücken

• 150 Hilfskräfte aus Rettungsdienst und Katastrophenschutz trainieren auf einer Großübung, wie sie Menschen und Umwelt wirksam schützen

Starkregenfälle und Überschwemmungen machen auch vor Frankfurt nicht halt, sagen erfahrende Katstrophenschützer wie Übungsleiter Johannes Pranghofer vom Malteser Hilfsdienst: „Am 21. Juli sorgten Überschwemmungen am Main für nasse Füße und die Stadt Frankfurt stimmte die Bürgerinnen und Bürger schon mit Verhaltenstipps auf Hochwasser ein.“ Gemeinsam mit den Frankfurter Hilfsorganisationen plädiert Pranghofer daher für einen starken Katastrophenschutz, der helfen kann, Schäden zu verringern oder schneller zu beseitigen.
Ein Beitrag dazu ist „Frankopia“ im Osthafen, die diesjährige Großübung der unteren Katastrophenschutzbehörde der Stadt Frankfurt, die bei der Feuerwehr Frankfurt angesiedelt ist. Ausgerichtet wird die Übung vom Ortsverband des Technischen Hilfswerkes (THW), dem Kreisfeuerwehrverband Frankfurt sowie dem Malteser Hilfsdienst (MHD). Nach der Covid19-bedingten Absage 2020 wird das bewährte Konzept in leicht reduzierter Form aufgegriffen, ergänzt durch ein Hygienekonzept.

…ein Unglück kommt selten allein…
Mensch und Umwelt im Katastrophenfall konkret schützen, dafür stehen die
150 Helfer und Helferinnen aus fünf Hilfsorganisationen und der Feuerwehr. Sie stellen bei „Frankopia“ ihr Können unter den kritischen Augen der Übungsbeobachter und - beobachterinnen unter Beweis. Einen ganzen Vormittag lang sind sie bei einer simulierten Explosion in einem Industriebetrieb eingesetzt – retten, versorgen und trösten Verletzte, sichern das einstürzende Gebäude und bekämpfen Brand- und Explosionsgefahr. 

Den Katastrophenschutz für die Zukunft fit machen
Laut Norbert Klein vom Technischen Hilfswerk, ebenfalls Übungsleiter, steht der Katastrophenschutz aktuell vor gewaltigen Umbrüchen. „Ereignisse wie die Corona-Pandemie oder die Zunahme wetterbedingter Einsätze stellen uns vor große Herausforderungen“, sagt er, weshalb man medizinische und technische Weiterentwicklungen kontinuierlich in die Abläufe und besonders in die Ausbildung der Helfenden integriere.
Betroffene von Extremereignissen sind meist erheblich traumatisiert und geschockt und ihre Begleitung erfordert besondere Gesprächstechniken, die im simulierten Live-Unglück bei „Frankopia“ geprobt werden können.
Ob Verletztenversorgung, Gebäudesicherung oder Brandbekämpfung – für alle diese Aufgaben muss es den Übungsteilnehmerinnen und -teilnehmern gelingen, in kurzer Zeit eine passende Führungsstruktur aufzubauen. Das trainiert die Kommunikation und Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Hilfsorganisationen, der Feuerwehr und dem Rettungsdienst.

Ohne Ehrenamt kein Katastrophenschutz
Das freiwillige Engagement ist das Rückgrat des Katastrophenschutzes, auch bei „Frankopia“ sind 90% der Übungsteilnehmer und -teilnehmerinnen ehrenamtlich dabei. „Dieses Engagement ist schon allein deshalb unersetzlich, weil es eine schnelle Hilfe am Ort des Geschehens garantiert.“ sagen Klein und Pranghofer.
Damit die Motivation des Helfens erhalten bleibt, muss dem Engagement viel Wertschätzung entgegengebracht werden, meint Norbert Klein, der auch Sprecher der Arbeitsgemeinschaft der Frankfurter Hilfsorganisationen ist. Und Johannes Pranghofer ergänzt, dass insbesondere eine gute Aus- und Weiterbildung der Schlüssel dazu sei.
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Mit besten Grüßen
Lioba Abel-Meiser
Leitung ehrenamtliche Sozialdienste/Presse

Malteser Hilfsdienst e.V.
Stadtgeschäftsstelle Frankfurt
Diözese Limburg
Schmidtstr.67, D-60326 Frankfurt