Wind in den Haaren

Seit 20 Jahren besuchen Ehrenamtliche der Frankfurter Malteser alleinstehende Senioren. Dieser Besuchsdienst wird jetzt ergänzt um eine Senioren-Rikscha, die am 12. März auf dem Frankfurter Römer vorgestellt wurde und für die „Piloten“ gesucht werden, Ehrenamtliche, die für die Aktion gelegentlich in die Pedale treten wollen. „Für ein zwei Stunden dem Alltag entfliehen“, das ist das Ziel der kostenlosen Ausfahrten. Am Main entlang, noch einmal durch den Stadtteil: „Wind in den Haaren“, heißt die Aktion der Malteser, „die bei den Gästen rosige Wangen und fröhliche Gesichter“ herbeiführen will.

Die Idee kommt aus Dänemark. Dort gibt es solche Ausfahrten seit 2012 in mittlerweile über 100 Orten. Mit Hilfe der Frankfurter Volksbank konnte hier eine spezielle Fahrrad-Rikscha beschafft werden: zwei Sitzplätze vorne, eine warme Decke für die Beine, Sicherheitsgurte, einfacher Einstieg – und ein lautloser Elektro-Motor zur Unterstützung für den „Piloten“ an der Pedale.

Die betagten Passagiere und der Lenker sind natürlich versichert. Es geht nicht um Geschwindigkeit, sondern um das gemeinsame Erlebnis an der frischen Luft. Und Gäste und „Pilot“ sollen miteinander ins Gespräch kommen, miteinander „schnacken“. Vielleicht gibt´s auch ein Eis auf die Hand oder eine Blume vom Wegesrand. 

Die vom Besuchsdienst der Malteser betreuten Senioren werden als erste in den Genuss der Ausfahrten kommen. Im Mai soll´s losgehen, „wenn es draußen wärmer wird“. Später steht die Malteser-Rikscha auch anderen interessierten Senioren zur Verfügung.

In Deutschland gründet sich aktuell die Initiative „Radeln ohne Alter“, ein Dachverband, der die Rikscha-Initiativen vor Ort unterstützt. In Frankfurt am Main ist die Malteser-Rikscha die bisher erste und einzige.

 

Rikscha-Piloten gesucht

Wer Lust und Laune hat, gelegentlich als Rikscha- „Pilot“ zu fahren, sollte sich melden über info@malteser-frankfurt.de.   Das Alter der künftigen Pedaleure spielt keine Rolle: „Neue Leute treffen – und etwas für die eigene Fitness tun, das steht im Vordergrund“. Ein „Kapitän“ koordiniert die Einsätze. Die neuen „Piloten“ werden natürlich auch geschult: „Sanft bremsen und langsam um die Kurven lautet die Devise“.